Penzberg, eine Stadt mit ca. 17.000 Einwohner , wurde durch 170 Jahre Bergbau geprägt. Als nach 1800 der Bergbau wirtschaftlich betrieben wurde und die Kumpel aus allen Herren Ländern einwanderten, mussten sie zunächst in Baracken und einfachen Bergwerkshäusern (Arbeiterkolonie) untergebracht werden.
Durch den Bau der ersten Siedlungen war es nahe liegend sich für gegenseitige Unterstützung in einer Gemeinschaft zusammenzuschließen.
Die ersten Initiativen zur Vereinsgründung gehen auf März 1938 zurück. Die Gründung des Vereins fand im Herbst 1938 durch Hermann Güth statt. Genaue Unterlagen hiefür sind nicht mehr vorhanden, da nach Kriegsende bei Einmarsch der Amerikaner sämtliche Vereine und Organisationen verboten wurden. Entsprechende Unterlagen wurden vernichtet. Der Verein schloss sich dem „Deutschen Siedlerbund“ an
Die Wohnungsnot verstärkte sich erneut nach dem 2.Weltkrieg als die Kriegsopfer und Flüchtlinge untergebracht werden mussten. Das Bergwerk und die Stadt versuchten daher durch größere Bauprogramme die Wohnungsnot in Penzberg zu lindern.
In dieser Zeit, nach 1947, entstand die Siedlervereinigung Penzberg unter Franz Pancur wieder neu. Die Bürger schlossen sich in Vereine zusammen um in gemeinsamen Organisationen und Projekten sich preisgünstigen Wohnraum oder auch ein eigenes Häuschen mit Garten zu schaffen, wobei die gegenseitige Hilfe im Vordergrund stand. Diese damals wie heute wichtigen Hilfestellungen konnte die Siedlergemeinschaft leisten und die Mitgliederzahl stieg kontinuierlich von 100 auf derzeit über 1100 Mitglieder an.
Natürlich sind heute die Wünsche und Anforderungen an die Siedlervereinigung teilweise andere als früher, wobei aber immer noch im Vordergrund steht:
- die Absicherung durch Unfälle und Unwägbarkeiten
- die kostenlose Rechtsberatung in allen Haus- und Garten-
angelegenheiten
- die umfangreiche Information durch die Siedler- und Eigenheimer-
Zeitung
- die gemeinsame Nutzung der größeren Bau- und Gartengeräte
- und die sonstigen Informations- und Gemeinschafts-
veranstaltungen
Ein sehr wichtiges Feld ist auch die politische Einflussnahme des Verbandes auf: Steuerrecht, Grundsteuerveranlagung, Energie- und Umweltfragen, Vermieterschutz usw. die im Sinne der Siedler möglich ist.
Als letztes muss erwähnt werden, dass, wie in jedem Verein die Geselligkeit bei Gemeinschaftsveranstaltungen und Reisen die Vereinszugehörigkeit und das Zusammenleben der Bürger fördert. Dies hat sich auch bei der Beteiligung an einer Gartenausstellung von der Stadt Penzberg gezeigt, bzw. in Neuzugängen zum Siedlerverein bemerkbar gemacht. Im übrigen ist die Siedlervereinigung Penzberg der zweitgrößte Verein der Stadt Penzberg und ist bei öffentlichen Veranstaltungen mit eigener Fahnenabordnung stets präsent.